- Start des UK-CBAM am 01.01.2027, erste Abgabe für 2027-Importe bis 31.05.2028
- Sektoraler Umfang enger als in der EU: keine Einbeziehung von Strom
- Preislogik: sektorspezifische UK-CBAM-Raten, quartalsweise angepasst
- Schwellenwerte: UK £50.000 Warenwert pro Jahr
- Anrechnung von Drittland-CO₂-Preisen restriktiver im UK (nur explizite Abgaben)
- Verifizierung: UKAS-/IAF-akkreditierte Prüfer
Das Vereinigte Königreich führt ab dem 1. Januar 2027 ein eigenes, steuerbasiertes CBAM ein. Im Fokus stehen Aluminium, Zement, Düngemittel, Wasserstoff sowie Eisen und Stahl. Stromimporte bleiben vorerst außen vor – anders als im EU-CBAM, das bereits ab 2026 auch Elektrizität umfasst. Während die EU ein einheitliches Zertifikatesystem mit wöchentlichen Preisreferenzen am EU-ETS etabliert, setzt das UK auf sektorspezifische Abgabesätze, die quartalsweise angepasst und aus UK-ETS sowie Carbon Price Support abgeleitet werden.
Schwellenwerte und Meldepflichten
Im UK greift die Pflicht ab einem Warenwert von 50.000 GBP pro Jahr. Damit orientiert sich die Mindestschwelle an finanziellen Größen, während die EU eine Bagatellgrenze von 50 t CO₂-Emissionen pro Jahr plant. Für das Jahr 2027 ist eine erste Jahresmeldung bis 31. Mai 2028 vorgesehen. Ab 2028 erfolgt die Abgabe quartalsweise mit zweimonatiger Frist. In der EU gilt hingegen eine jährliche Abgabefrist bis zum 31. August des Folgejahres.
Anrechnung ausländischer CO₂-Preise
Das UK erkennt nur explizite CO₂-Abgaben (z. B. ETS oder CO₂-Steuer im Herkunftsland) an. Die EU sieht ein breiteres Anrechnungsmodell vor: Neben Nachweisen tatsächlicher Zahlungen können künftig auch Default-Carbon-Preise für Drittländer herangezogen werden.
Verifizierung und Emissionsdaten
Beide Systeme verlangen Emissionsdaten – entweder als Ist-Werte oder Default-Werte. Im UK müssen IAF-akkreditierte Verifizierer wie UKAS die Ist-Emissionen prüfen. Die EU macht die Verifizierung ab 2026 verpflichtend, erleichtert jedoch die Nutzung von Default-Werten ohne externe Prüfung.
Internationale Dimension
Mit dem UK-CBAM kommt ab 2027 ein weiterer eigenständiger Standard hinzu. Zusammen mit Systemen in der Türkei, Indien und China sowie WTO-Verfahren gegen die EU zeigt sich: Unternehmen mit globalen Lieferketten müssen sich auf heterogene Anforderungen einstellen.
Handlungsempfehlung
Mit Blick auf den Start des UK-CBAM am 1. Januar 2027 sollten Unternehmen frühzeitig prüfen, ob ihre Importe die Wertschwelle von 50.000 GBP pro Jahr überschreiten. In diesem Fall ist eine Registrierung bei HMRC zwingend erforderlich. Zudem gilt es, interne Prozesse so anzupassen, dass die erste Jahreserklärung für 2027 fristgerecht bis zum 31. Mai 2028 eingereicht werden kann und ab 2028 die quartalsweisen Meldungen innerhalb von zwei Monaten zuverlässig erfolgen. Ebenso sollten Unternehmen sicherstellen, dass Emissionsdaten belastbar vorliegen und bei Nutzung tatsächlicher Werte von einer nach IAF akkreditierten Stelle, wie etwa der UKAS, verifiziert werden.
