Gemäß den Pillar Two-Regelungen sind multinationale Unternehmen (sog. MNE) ab einem Umsatz von mind. EUR 750 Mio. dazu verpflichtet, eine Pillar Two Berechnung durchzuführen und entsprechende Deklarationen einzureichen. Zielsetzung der Regelung ist ein effektiver Mindeststeuersatz von 15 % in allen Ländern, in denen die jeweilige multinationale Unternehmensgruppe tätig ist.
Grundlage der Pillar Two Berechnungen sind in der Regel Einzelabschlüsse, die der Konzernberichterstattung entsprechend zugrunde liegen. In der Praxis handelt es sich hierbei ganz überwiegend um sog. Reporting-Packages nach IFRS oder nach lokalen Rechnungslegungsstandards. Diese Einzelabschlussinformationen sind für Pillar Two Zwecke um vielfältige Sachverhalte zu korrigieren. Die Mehrzahl dieser Korrekturen zeichnen sich durch eine hohe fachliche Komplexität und ausgeprägte Detaillierung der zugrundeliegenden Tatbestandsvoraussetzungen aus. Dadurch wird bereits die reine Erfassung der notwendigen Informationen zur Herausforderung.
Notwendige Informationen sind in den IT-Systemen oftmals nicht verfügbar
Die Umsetzung der Anforderungen nach Pillar Two erfordert vielfältige, oftmals sehr komplexe Detailinformationen. Allerdings können nicht alle notwendigen Daten unmittelbar aus den IT-Systemen des Finanzbereichs abgerufen werden. Ein Großteil der Informationen ist regelmäßig überhaupt nicht verfügbar oder zumindest nicht in der erforderlichen Detailtiefe in den IT-Systemen vorhanden. Exemplarisch für solche Datenpunkte sind zu nennen
- der Ausschluss von spezifischen Dividendenerträgen und Eigenkapitalgewinnen,
- Effekte aus einseitigen Transfer Pricing-Anpassungen,
- Korrekturen im Zusammenhang mit bestimmten, konzerninternen Finanzierungsvereinbarungen sowie
- Anpassungen im Zusammenhang mit unsicheren Steuerpositionen (BP-Risikorückstellungen), um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Für diese komplexen Datenpunkte gilt es, eine pragmatische und trotzdem regelungskonforme Vorgehensweise zu etablieren, in dem die erforderlichen Informationen über einen alternativen Ansatz erhoben werden. So besteht in der Praxis häufig die Herausforderung, dass nicht nur im Umgang mit den Pillar Two Regelungen erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Prozesse des Tax Reporting und der Compliance eingebunden sind. Für die operative Umsetzung sind oftmals Mitarbeitende verantwortlich, die dieses umfangreiche Thema lediglich neben ihren sonstigen Kernaufgaben betreuen. Basierend auf diesen Projekterfahrungen steht die Anwenderperspektive im Zentrum unserer WTS-Lösung, dem Pillar Two Questionnaire.
WTS Pillar Two Questionnaire - zielgerichtete steuerfachliche Fragen
Der WTS Pillar Two Questionnaire bringt einen substantiellen Vorteil bei der Erhebung von Datenpunkten im Rahmen des Pillar Two Prozesses. Der digitale Assistent unterstützt die verantwortlichen Mitarbeiter dabei, die komplexen Informationen für die Pillar Two Berechnung gezielt zu identifizieren und korrekt zu erfassen, sofern die Daten nicht direkt aus den Vorsystemen übernommen werden können. Der Pillar Two Questionnaire ist als Entscheidungsbaum strukturiert, um mit gezielten steuerfachlichen Fragen schrittweise durch die unternehmensspezifisch relevanten Themen der Pillar Two Reporting- und Compliance-Prozesse zu führen. Hierbei wird zugleich auch die effiziente Identifikation und Abgrenzung von im Einzelfall nicht einschlägigen Sachverhalten sichergestellt.
Gezielte Identifikation und korrekte Erfassung der Datenpunkte
Die Struktur des WTS Pillar Two Questionnaire führt die verantwortlichen Mitarbeitenden schrittweise und verständlich durch die komplexen Datenpunkte der Pillar Two Berechnung. Sämtliche Bearbeitungsschritte werden für das entsprechende steuerliche IKS dokumentiert und die konkrete Dateneingabe wird unterstützt. Dies sichert die notwendige Datenqualität und schafft mehr Transparenz für die Steuerfunktion. Über den WTS Pillar Two Questionnaire erfasste Daten können anschließend per IT-Schnittstelle in die Pillar Two Berechnung übertragen werden.
Über 30 Fragestrukturen auf Basis vieler Beratungsprojekte
Die Entwicklung des WTS Pillar Two Questionnaire erfolgte auf Basis unser Beratungsprojekte und den dort identifizierten Anforderungen unserer Mandanten. Im Ergebnis wurden mehr als 30 Fragestrukturen der Pillar Two Regelungen umgesetzt. Damit decken wir 52% der erforderlichen Berechnungspunkte des GloBE Information Return ab. Die dadurch nicht abgedeckten Datenpunkt können nach unseren Projekterfahrungen im Regelfall über Vorsysteminformationen, Nebenrechnungen oder weitere Systemfunktionalitäten erfasst werden.
Der WTS Pillar Two Questionnaire kann flexibel in die IT Landschaft intergiert werden, z.B. durch die Integration in verschiedene Programme (AMANA GTC, dort ist der WTS Pillar Two Questonnaire bereits vollständig umgesetzt, SAP Fiori, etc.) oder Verwendung als stand-alone Excel-Version.
