Von der Kalkulation zum Wettbewerbsvorteil – Das Potential des Produktkostencontrollings in SAP S/4HANA für mehr Kostentransparenz nutzen

Die zunehmende Komplexität industrieller Fertigungsprozesse und der gestiegene Bedarf an Echtzeit-Kostentransparenz haben zur Integration und Vereinheitlichung des Produktkostencontrollings in SAP S/4HANA geführt. Durch die zentrale Abbildung aller relevanten Kosten- und Werteflüsse im sog. Universal Journal (ACDOCA) werden Prozessdurchlaufzeiten verkürzt und eine konsistente Datenbasis für präzise Analysen und strategische Entscheidungen geschaffen.

In SAP-Vorgängersystemen (SAP ERP ECC) war das Produktkostencontrolling durch hohen Abstimmungsaufwand zwischen Abteilungen und eingeschränkte Transparenz über Kosten- und Werteflüsse geprägt. Getrennte Datenquellen und fehlende Integration zwischen FI (Modul Finanzbuchhaltung) und CO (Modul Controlling) erschwerten eine durchgängige Nachverfolgung von Kostentreibern. Dies führte zu verzögerten Analysen, ineffizienten Prozessen, eingeschränkter Kostentransparenz und einer geringeren Planungsgenauigkeit im Vergleich zu SAP S/4HANA.

Das Universal Journal in SAP S/4HANA erfasst sämtliche Finanz- und Controlling-Daten zentral, indem es in Echtzeit Bewegungsdaten in einer einzigen Tabelle zusammenführt. Dadurch werden im Produktkostencontrolling Kalkulation, Fertigungsaufträge und Abweichungsanalysen direkt mit den Finanzdaten verknüpft, was einen durchgängigen Wertefluss bis in die Ergebnisrechnung auf Produktebene ermöglicht. Dies schafft die Grundlage für ein hohes Maß an Kostentransparenz sowie für die Reduzierung von Abstimmungsaufwand und bietet die Möglichkeit zu präzisen Analysen der Produktprofitabilität, die die Entscheidungsfindung verbessern.

Abbildung 1: Integrierter Prozess im Produktkostencontrolling mit SAP S/4HANA (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Hahn, Hölzlwimmer und Salmon, 2025, S. 319)

Obwohl das Produktkostencontrolling in SAP S/4HANA zentrale Vorteile wie höhere Kostentransparenz und durchgängige Werteflüsse bietet, bestehen in der Umsetzung einige Herausforderungen. Diese betreffen sowohl die Datenbasis als auch die Integration in bestehende Prozesse und Strukturen:

• Stammdatenkonsistenz und Werteflüsse: Die saubere Pflege von Material-, Kostenstellen- und Auftragsstammdaten als Grundlage für eine transparente Abbildung im Universal Journal.
• Integration in Fertigungs- und Kalkulationsprozesse: Die nahtlose Verbindung von Fertigungsaufträgen, Kalkulationen und Abweichungsanalysen mit den Finanzdaten.
• Organisatorische Anpassungen: Neue Verantwortlichkeiten und eine enge Zusammenarbeit zwischen Controlling, Produktion und Finanzwesen.

Durch die durchgängigen Werteflüsse im Produktkostencontrolling von SAP S/4HANA lassen sich Kosten direkt bis auf die Produktebene verfolgen und analysieren. Die integrierte Kalkulation, verbunden mit Fertigungsaufträgen und Finanzdaten über zentrale Schnittstellen im Universal Journal, ermöglicht eine präzise Ergebnisrechnung (mit Fokus auf die Analyse der Deckungsbeiträge) und transparente Produktmargen. Die daraus resultierende Transparenz ermöglicht es Unternehmen, Optimierungspotenziale zu identifizieren, unrentable Produkte frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen zur Steuerung einzuleiten. Dies sichert langfristig Wettbewerbsvorteile und stärkt die strategische Planung.

Das Produktkostencontrolling in SAP S/4HANA schafft durch die Integration von Finanz-, Controlling- und Produktionsdaten eine grundlegende Basis für Kostentransparenz sowie eine präzise Ergebnisrechnung und Margenanalyse. Die zentrale Datenhaltung im Universal Journal ermöglicht eine effiziente Steuerung und Überwachung von Kosten- und Abweichungsanalysen auf Produktebene. Unternehmen profitieren von einer verbesserten Steuerungsfähigkeit, optimierten Margen und nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen. Wir unterstützen bei der Konzeptionierung und Harmonisierung des Produktkostencontrollings in SAP S/4HANA und begleiten unsere Mandanten bis zur Implementierung und darüber hinaus.

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