Aktuelle Entwicklung für die Bewertungen von Unternehmen und immateriellen Vermögenswerten – Das IDW aktualisiert die Kapitalkostenempfehlungen

Vor dem Hintergrund der Entwicklungen an den Kapital- und Zinsmärkten hat der Fachausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft (FAUB) des IDW die Empfehlungen für die sog. Marktrisikoprämie aus dem Jahr 2019 aktualisiert. Die Marktrisikoprämie (als Differenz der Aktienrenditen und der risikolosen Verzinsung) ist ein wesentlicher Bestandteil der Eigenkapitalkosten und damit des Diskontierungszinses für eine Vielzahl von Bewertungsanlässen.

Analysen zeigen, dass die impliziten Marktrenditen deutscher Aktienmärkte seit Sommer 2024 rückläufig sind, während die Verzinsung inländischer Staatsanleihen (gemessen nach der sog. Svensson-Methode) deutlich angestiegen sind und sich die Zinsstrukturkurve normalisiert hat. Dies führte im Zeitablauf insgesamt zu deutlich niedrigeren Marktrisikoprämien, so dass die Empfehlung des IDW aus dem Jahr 2019 (Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern von 6,0% bis 8,0%) aktualisiert wurde. Das IDW verwendet dabei einen pluralistischen Ansatz aus historischen Aktienrenditen und Marktrisikoprämien sowie ex-ante-Analysen impliziter Marktrisikoprämien.

Der FAUB des IDW empfiehlt nun mit seiner Pressemeldung vom 22.09.2025 eine Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern von 5,25% bis 6,75% und eine Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern von 4,5% bis 5,75% (auf Grundlage des aktuellen Abgeltungssteuersystems).

Dies hat u.a. Auswirkungen für die Bewertung von Unternehmen und immateriellen Vermögenswerten im Rahmen von Transaktionen, Fairness Opinions, rechnungslegungsbezogenen Bewertungen (Kaufpreisallokationen, Impairment Tests, Beteiligungsbewertungen) und Gutachtlichen Unternehmensbewertungen nach IDW S 1.

Weitergehende Informationen

Für weitergehende Informationen und die Bedeutung für Ihre aktuellen Bewertungsanlässe wenden Sie sich gerne an unseren Experten Thomas Kupke, Partner WTS Advisory.