Steuerexperten erachten digitale Technologien und die Fähigkeiten, sie anzuwenden, als sehr wichtig. Mehr als 67 % der Teilnehmer haben die Notwendigkeit erkannt, sich mit dem Thema Digitalisierung im Steuerbereich auseinanderzusetzen und befassen sich seit mindestens einem Jahr in ihrem beruflichen Kontext mit diesem Thema.
Die Mehrheit der befragten Steuerexperten bezeichnet den Digitalisierungsgrad der eigenen Arbeit als gering oder moderat. Nur etwa ein Viertel der Teilnehmer beschreibt sie als stark oder sehr stark digitalisiert.
Nur 29 % der Experten gaben an, dass ihre Mandanten eine klar definierte Digitalisierungsstrategie für die Steuerabteilung haben. Des Weiteren deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Unternehmen, die ihre Steuerdigitalisierungsstrategie an die Gesamtstrategie des Unternehmens anpassen, auch bei der Integration von Prozessen und Verfahren weiter fortgeschritten sind.
Insgesamt 31 % der befragten Experten gaben an, dass für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie der Steuerfunktion eigene Budgets zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass in diesen Fällen die Strategie der Steuerdigitalisierung auch häufiger an der Gesamtstrategie des Unternehmens ausgerichtet ist.
Ein Großteil der befragten Experten gab an, dass steuerliche Prozesse bei ihren Kunden standardisiert sind (49 %), während 18 % der Teilnehmer über Prozesse verfügen, die vollständig digital und durchgängig von IT-Systemen unterstützt werden.
Fast die Hälfte der Teilnehmer gibt an, dass steuerrelevante Daten in digitaler Form genutzt werden können und für die automatisierte Verarbeitung zugänglich sind (46 %). Außerdem weisen die Ergebnisse auf eine starke Korrelation zwischen der Verfügbarkeit digitaler Daten und der Integration der Steuerabteilung mit anderen Unternehmensbereichen hin.
Die überwiegende Mehrheit der befragten Teilnehmer (72 %) gab an, dass digitale Technologien nicht als Bedrohung wahrgenommen werden. Die subjektive Wahrnehmung von Technologien als Gefahr spielt eine große Rolle für eine erfolgreiche Einführung und die damit verbundene Akzeptanz durch die Mitarbeiter.
Digitale Technologien verfügen über das Potential, die steuerlichen Aktivitäten von Kunden grundlegend zu verbessern, die Anwendung stellt für viele Unternehmen allerdings eine neue Herausforderung dar. Von den befragten Experten bestätigten 67 %, dass ein Bedarf an Schulungen im Umgang mit grundlegenden technischen Konzepten und dem Einsatz von Basistechnologien sowie der spezifischen Anwendung einzelner Technologien besteht.
Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz sind im Steuerbereich noch nicht weit verbreitet. Nur 5 % der Experten geben an, dass sie bereits von ihren Kunden genutzt werden. Für die meisten Anwendungsbereiche ist die Verwendung von KI sehr begrenzt und auf wenige spezifische Fälle beschränkt.
Die meisten Teilnehmer haben Erfahrung im Umgang mit Computern und IT-Systemen und verfügen über ein allgemeines Verständnis der Begriffe „Künstliche Intelligenz“ und „maschinelles Lernen“. Die meisten von ihnen können sich eine konkrete Anwendung für KI im jeweiligen Arbeitsbereich vorstellen. 64 % sind der Meinung, dass sich die Arbeit der Steuerberatung im Allgemeinen durch den Einsatz von KI ändern wird, zum Beispiel durch die Automatisierung von Routinetätigkeiten und die anschließende Konzentration auf höherwertige Aktivitäten.
Basierend auf den Expertenmeinungen zu Erfolgsfaktoren und Hindernissen für die Digitalisierung im Steuerbereich wurden in dieser Studie die folgenden Kernthemen identifiziert:
Größte Chancen |
Größte Herausforderungen |
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> Erhöhung der Steuer-Compliance durch klare Definition einer Digitalisierungsstrategie mit messbaren Zielen und durch die Implementierung von Maßnahmen für die Prozessautomatisierung sowie die kontinuierliche Überwachung auf operativer Ebene, was ein besseres Risikomanagement ermöglicht. | > Mangel an beruflicher Qualifikation von Mitarbeitern im Steuerbereich oder spezialisierten Teams und die sich daraus ergebende höhere Nachfrage nach Schulungen und entsprechendem Change-Management. |
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> Qualitätsmanagement bei Steuerdaten durch die Digitalisierung und Standardisierung steuerrelevanter Informationen in integrierten Steuerdatenbanken und die konsistente Implementierung der Schnittstellen für den Datenimport mit operativen Systemen und die Verknüpfung der zughörigen Daten. | > Budgetbeschränkungen und hohe Initialkosten für die Implementierung digitaler Projekte sowie den fortlaufenden Betrieb der erforderlichen IT-Infrastruktur oder die Bereitstellung von Personalressourcen. |
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> Realisierung von Kosteneinsparungen und Optimierungspotentialen durch die Verfügbarkeit von digitalen End-to-End-Datenströmen, die neue Möglichkeiten der Bewertung durch fortschrittliche Analysemethoden eröffnen sowie eine bessere Entscheidungsunterstützung und Identifizierung von Chancen für Steuerersparnisse bieten. |
> Organisatorische Probleme, länderspezifische Besonderheiten und lokale regulatorische Anforderungen sind Herausforderungen für die konsistente Definition von Digitalisierungskonzepten und die konkrete Umsetzung von Technologien, was es wiederum erschwert, unternehmensweit Standardverfahren anzuwenden. |
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